V100, BR110, BR112, BR202, BR203, BR293 usw
Das Mitte der 1950er Jahre von der Deutschen Reichsbahn (DDR) aufgestellte Diesellokprogramm zur Ablösung der Dampflokomotiven enthielt die V 15, V 60, V 180 und V 240. Es fehlte jedoch eine Lok mit etwa 1000 PS Leistung für den leichten bis mittleren Personen- und Güterzugdienst sowie den schweren Rangierdienst, die die Dampflokomotiven der Baureihen 38, 55, 57, 78 und 93 hätten ersetzen können. Diese Lücke sollte zunächst durch Import von auf der sowjetischen TGM3 basierenden Maschinen gefüllt werden. Als klar wurde, dass die Sowjetunion nicht im Stande sein würde die Lokomotiven zu liefern, begann man 1963 mit der Entwicklung einer eigenen 1000-PS-Diesellok, wobei möglichst viele Teile von der V 180 Verwendung finden sollten. Als Ergebnis entstand eine vierachsige Diesellokomotive mit Mittelführerstand und hydraulischer Kraftübertragung beim VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ in Potsdam-Babelsberg. Das erste Baumuster (blaue Lackierung) von 1964 hatte noch den aus der V 180 bekannten 900 PS-Motor, das zweite Baumuster (rote Lackierung) erhielt bereits einen 1000-PS-Motor.